Kleidung färben für neue Strahlkraft

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Kleidung neu einzufärben ist eine einfache Methode, um aus alten Kleidungsstücken im Schrank neue Lieblingsmodelle zu machen. So erstrahlt Ihre Garderobe wieder in frischen Farben.

Ein Mann mit rot gefärbter Kleidung
von RyanMcGuire über Pixabay

Kleidung färben – Vorteile

Ein Schrank voller Kleider, aber nichts anzuziehen? Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl, wenn Sie Ihre Kleiderauswahl im Schrank nicht mehr inspiriert. Die Kleidung einzufärben ist hierfür die perfekte Lösung, zudem kostensparend und umweltfreundlich. Denn anstatt Geld für immer mehr neue Kleidung auszugeben, nutzen Sie mit dem Färben Ihre bestehende Garderobe weiter und geben jedem Kleidungsstück ein zweites Leben. 

‌Um Kleidung einzufärben, wenden Sie sich am besten an die Profis in der Wäscherei und Änderungsschneiderei. Diese haben die besten Farben und Methoden, Ihr Kleidungsstück schonend und langfristig zu färben. Beim Selbstfärben kann nämlich so einiges schiefgehen und das Kleidungsstück regelrecht zerstört werden. 

‌Haben Sie ausgewaschene Kleidungsstücke im Schrank, dann ist auch hier das Einfärben eine ideale und nachhaltige Methode, um dem Lieblingsstück wieder Farbe zu geben und es weiter tragen zu können. Auch bei besonders hartnäckigen Flecken in der Kleidung, die beim Waschen nicht gelöst werden können, ist das Färben eine Alternative. 

‌Kleidung einfärben ist eine kreative Angelegenheit. Sie können mit der Batiktechnik allerlei Muster in Ihr Kleidungsstück zaubern und der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist aber, dass die Textilart und die Ausgangsfarbe nicht außer Acht gelassen werden. Worauf Sie beim Färben besonders schauen müssen, erfahren Sie im folgenden Artikel.


Kleidung vom Profi färben lassen

Natürlich können Sie Kleidung auch selbst einfärben, aber es besteht gerade beim Selbstfärben die Gefahr, dass Ihr Kleidungsstück nicht die gewünschte Farbe annimmt oder beim Waschvorgang schrumpft. Deshalb zahlt es sich aus, besonders bei Lieblingsstücken die Profis der Wäscherei oder Änderungsschneiderei hinzuzuziehen. Das Fachpersonal kennt sich aus und hat die schonendsten Farben und Techniken für ein langanhaltendes Ergebnis. 

‌Die Farbprofis entfernen sogar hartnäckige Flecken und Lichtschäden. Sie können außerdem die Farbe Ihres Lieblingsstückes wieder auffrischen lassen oder einen anderen Farbton wählen. In der Wäscherei und Änderungsschneider wird zudem mit zertifizierten Farbstoffen gefärbt. Diese sind besonders schonend für die Kleidung und enthalten keine giftigen Nebenprodukte, die hautschädlich sein könnten.


Welche Materialien können gefärbt werden?

Die Profis aus der Wäscherei können fast alle Materialien einfärben. Ob Baumwollstoffe, Leinen, Seide, Canvas, Viskose oder Kunstfaser wie Polyamid und Mischgewebe – alle diese Materialien können Sie färben und auffrischen lassen. Bei Mischgeweben wird jedoch die Farbe meistens weniger intensiv ausfallen. 

‌Nicht jeder Stoff nimmt Farbe gleich gut auf. Bei Mischgeweben mit einem großen Anteil an natürlichen Fasern, wie beispielsweise Baumwolle, Leinen, Zellulose oder Viskose, ist das Färben aber kein Problem. Nicht gut färben lassen sich synthetische Materialien wie Polyester. Der Grund ist die Oberflächenstruktur, die verhindert, dass die Farbe ins Innere der Faser eindringt. 

‌Grundsätzlich gilt, dass nur Textilien gefärbt werden können, die auch maschinell waschbar sind oder die mit Handwäsche gereinigt werden können. Ob das der Fall ist, erkennen Sie am Etikett, welches an der Innenseite Ihres Kleidungsstücks angebracht ist. Kleidungsstücke, bei denen nur eine Trockenreinigung möglich ist, können Sie färben lassen, aber es gibt keine Garantie, ob das Färben auch funktioniert bzw. die Farbe hält. Dazu gehören neben Leder auch Polyester und Acryl oder beschichtete Textilien wie GORE-TEX-Materialien. Auch Wolle nimmt die Farbe nicht gut auf.

Achtung:
Beachten Sie auch, dass die Nähte der Kleidungsstücke die Farbe normalerweise nicht annehmen. Der Grund dafür ist, dass diese meistens aus synthetischen Fäden gemacht sind. Die Nähte der gefärbten Kleidung bleiben also in der Ausgangsfarbe. Aufgepasst werden muss auch bei Mischmaterialien. Wenn Ihr Pullover zum Beispiel aus 70 % Baumwolle und 30 % Polyester besteht, nimmt das Polyester die Farbe nicht unbedingt auf. Das heißt, es gibt keine Farbgarantie nach dem Färben.

Beachten Sie außerdem, dass beim Färben von Kleidung oft Mischfarben entstehen können. Ein rotes T-Shirt, das mit einer blauen Farbe gefärbt wird, hat dann die Farbe Lila. Hat Ihr Kleidungsstück ein Muster, dann bleibt dieses auch nach dem Färben sichtbar bestehen.

Am besten eignen sich übrigens Kleidungsstücke zum Färben, die bereits mehrmals gewaschen wurden, weil dann das Risiko sinkt, dass die Kleidung beim Färbungsprozess schrumpft. Alles, was auf das Kleidungsstück aufgenäht wurde, zum Beispiel Knöpfe und Schnallen, muss beim Färben geschützt werden, damit sie nicht beschädigt werden.


Bleichen

Kleidung kann grundsätzlich nur dunkler gefärbt werden oder aber die Grundfarbe mit spezieller Farbe zur Farbauffrischung aufgefrischt werden. Ein Sonderfall ist das Bleichen, das heißt, wenn Sie ein Kleidungsstück weiß einfärben wollen. Das Bleichen ist ein aggressiver Prozess, der das Kleidungsstück leider auch beschädigen kann. Bleichen eignet sich ideal, um weißer Wäsche eine neue Strahlkraft zu verleihen, oder auch für weiße Gardinen, die schon ergraut sind. Durch den Bleichvorgang zaubern Sie wieder Frische in das Material und Ihre Gardinen oder T-Shirts werden wie neu ausschauen.


Schwarz färben

Schwarze und dunkelfarbige Kleidungsstücke verlieren mit der Zeit Ihre Farbintensität. Doch das ist kein Grund, schwarze Kleidungsstücke zu entsorgen, wenn sie an Farbkraft verloren haben. Ein wichtiger Punkt ist das Waschen selbst. Verwenden Sie für die dunkle Wäsche stets ein Waschmittel für schwarze Wäsche. So wird die Farbe mit schwarzen Pigmenten immer wieder aufgefrischt. Wenn das nichts mehr hilft, dann sorgt eine Farbauffrischung für neue Strahlkraft. Im Fachhandel finden Sie Produkte zur Farbauffrischung für schwarze Kleidung. Verwenden Sie lieber Naturprodukte, dann können Sie mit stark aufgebrühtem Kaffee oder Tee ebenfalls dunkle Pigmente in Ihre Kleidung zaubern. Dazu verwenden Sie in etwa 500 Milliliter Sud und geben diesen direkt mit der Wäsche in die Waschmaschine ohne Waschmittel.


Farbe wählen

Bei der Wahl der Farbe können Sie zwischen Naturfarben oder synthetischen Farben wählen. Die meisten Färbemittel im Handel enthalten heute schon Farbfixierer. Folgende Punkte sind bei der Wahl der Farbe zu beachten:

  • Dunkle oder schwarze Farbe kann man auffrischen oder bleichen, aber eine gänzlich andere Farbe nimmt dunkle Kleidung nicht an. Die meisten Farben enthalten schon einen Farbfixierer für ein anhaltendes Ergebnis. Wenn nicht kann ein Farbfixierer zusätzlich erworben werden.
  • Batikfarben: Neben den klassischen Textilfarben gibt es auch noch Batikfarben, mit denen man Muster in das Kleidungsstück einfärben kann. Für einen Batikeffekt sind auch einfache Textilfarben einsetzbar. Wichtig ist nur, dass die Ausgangsfarbe beachtet wird. 

Achtung:
Wenn Sie Ihre Kleidung nicht komplett in einem Farbton einfärben wollen und nur ein paar Farbakzente setzen möchten, dann greifen Sie am besten zu Sprühfarben oder Textilstiften. Bei Textilfarben lohnt es sich zusätzlich, mit einem Farbfixierer zu arbeiten, damit das Ergebnis langfristig erhalten bleibt.


Vor dem Färben 

Die Wäscherei kann Ihre Wäsche nur einfärben, wenn die Zusammensetzung des Materials es erlaubt. Ist der Polyester Anteil in Ihrem Kleidungsstück zu groß, nimmt die Faser den Farbstoff nicht an. Die Experten aus der Wäscherei, bereiten Ihre Kleidung vor dem Färben vor, um eventuelle Imprägnierungen zu entfernen da sonst die Farbe nicht haften kann. Zudem achten die Experten aus der Wäscherei darauf, dass Ihre Kleidungsstücke nicht einlaufen bei der Farbbehandlung. Dafür werden besonders schonende Produkte verwendet und die Waschtemperatur an das Material des Kleidungsstücks angepasst.


Die richtige Menge Farbe

Für die richtige Menge Farbe wird das Kleidungsstück, das gefärbt werden soll, zuerst abgewogen, um die Farbe richtig zu dosieren. Wieviel Farbe benötigt wird, kommt auf das Produkt und den Hersteller an. Bei bunten Farben können manchmal auch mehrere Packungen Farbe notwendig sein, damit das Farbergebnis deckt und strahlt.


Färben in der Waschmaschine

Kleidung kann entweder per Hand oder in der Waschmaschine gefärbt werden. Das ist nicht zuletzt auch davon abhängig, ob die Kleidung überhaupt in der Waschmaschine gewaschen werden darf. Bei Handwäsche wird besser auch von Hand gefärbt. Soll Ihr Kleidungsstück gleich mit mehreren verschiedenen Farben gefärbt werden, dann ist auch die Handwäsche die richtige Methode. 

‌Die Kleidung in der Waschmaschine einzufärben, ist die einfachste und effektivste Methode. Am besten wirken die Textilfarben, die waschmaschinenfest sind. Sie halten besonders lange, weil die Fasern in der Kleidung komplett eingefärbt werden können. Textilfarben, die waschmaschinenfest sind, funktionieren auf Wasserbasis und können so tief ins Innere der Fasern eindringen. Je höher die Temperatur beim Waschen ist, desto besser für den Färbevorgang. Für die richtige Dosierung der Farbe wird das Kleidungsstück vor dem Färben abgewogen. 

‌Die Kleidungsstücke werden mit der Farbe und einem Farbfixierer in die Waschmaschine gegeben. Dann wird die Kleidung bei 60 Grad Celsius gewaschen. Bei manchen Materialien ist auch eine niedrigere Temperatur ausreichend. Nach dem ersten Waschgang wird der Farbbeutel aus der Waschmaschine genommen und danach die Kleidung ein weiteres Mal gewaschen. Dabei kann dann ein reguläres Waschmittel dazugegeben werden.


Färben ohne Waschmaschine

Besonders feine Materialien vertraut man am besten nur den Experten aus der Wäscherei an. Manche Materialien muss man aufgrund Ihrer Oberflächenstruktur mit der Hand färben. Dabei wird nur die oberste Faser der Kleidung gefärbt. Die Farbexperten aus der Wäscherei wählen spezielle Produkte für das Färben feiner Materialien.


Batiken

Wer gleich mehrere Farben verwenden und jede Menge Muster in die Kleidung zaubern will, für den ist die Batikmethode wunderbar geeignet. Damit die bunten Muster entstehen, muss vorab mit einer Schnur oder einem Gummiband der Stoff an den gewünschten Stellen abschnürt werden. Durch das Abschnüren des Stoffes entstehen bunte Muster auf dem Kleidungsstück und machen jedes Stück zu einem Unikat. 

‌Nicht alle Stoffe sind für die Batiktechnik geeignet. Am besten gelingt es mit natürlichen Fasern wie zum Beispiel Baumwolle, Jute oder Leinen.


Färben mit Naturfarben

Neben den synthetischen Farben arbeiten die Farbexperten aus der Wäscherei auch mit Naturfarben. Naturfarben setzen sich aus Farbstoffen zusammen die in Gewürzen wie Kurkuma oder Paprika enthalten sind. Auch Gemüse und Obst enthalten Farbstoffe, die zum natürlichen Einfärben von Kleidung verwendet werden, kann. Die extrahierten Farbstoffe färben den Stoff in leuchtende Farben, ganz ohne Chemie. 

‌Für das Färben mit Naturfarben bereiten die Farbexperten den Stoff vor, damit die pflanzlichen Farbstoffe wirken können. Dabei wird mit Beizmitteln gearbeitet, die die Stofffaser für die Aufnahme des Farbstoffes vorbereitet. Naturfarben können sich nur dank der Beize mit der Textilfaser verbinden. Als Beizmittel eignet sich Alaun und Weinstein. Die natürlichen Farbstoffe aus Gewürzen, Obst oder Gemüse müssen vor dem Färben extrahiert werden. Das Färben mit Naturfarben ist zeitaufwendig dafür umso umweltfreundlicher und schonender für das Kleidungsstück.


Nach dem Färben

Die Farbexperten aus der Wäscherei achten auch darauf, dass Ihre Textilien nach dem Färben, keine Farbrückstände mehr abgeben. Lassen Sie sich von den Experten beraten bezüglich der richtigen Pflege Ihrer gefärbten Kleidung. So bleibt die Farbe Ihrer Kleidung besonders lange intensiv und strahlend. Gerade bei schwarzer Wäsche ist die Pflege essenziell für eine langanhaltende Farbintensität.


Kleidung färben – Kosten

Einfache Kleidungsfarbe bekommt man im Fachhandel schon für etwa vier Euro pro Packung. Hochwertigere Produkte gibt es für etwa acht Euro. Mit Naturfarben einzufärben ist besonders günstig. Bis auf die farbgebenden Gewürze oder das Obst brauchen Sie nur eine Alaunmischung und die Beize kaufen. Das Selbstfärben mit Naturfarben ist günstig, allerdings auch sehr zeit- und arbeitsintensiv. 

‌Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, sind Ihre Kleidungstücke am besten in der Änderungsschneiderei oder in der Wäscherei aufgehoben. Normalerweise bezieht sich der Preis zum Färben immer auf ein Kleidungsstück bis zu einem Kilogramm Gewicht. Je mehr Teile Sie färben lassen, desto günstiger wird der Preis für jedes weitere Stück, wenn es dieselbe Zielfarbe bekommen soll und dasselbe Ausgangsmaterial hat. Die Preise variieren je nach Anbieter. Rechnen Sie mit in etwa 30 € für ein Kleidungsstück unter einem Kilo.

 

 

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